Tuesday, April 12, 2011

Rainbow Adventure part II or Just a bunch of hippies camping in the woods.

Ich schwaerme von Rainbow, seit ich 2010 beim International Rainbow Gathering in Neuseeland war. Damals fuehlte ich mich eher wie ein Tourist in Hippieworld. Diesmal wollte ich Teil der Regenbogenfamilie sein. Doch das kommunale Zusammenleben im Wald startet mit Motivations- und Blutverlust.

Als wir in Crooked Creek ankommen ist gerade Fruehstueckszeit. Die Familie sitzt in einem riesigen Kreis zusammen und verspeist breiiges aus Schuesseln, Tellern, Frisbeescheiben, Baumrinden oder Topfdeckeln. Die Vielfalt der Essschalen spiegelt die Vielfalt der Charaktere wider und mein Blick wandert ueber die Gesichter meiner neuen Brueder und Schwestern. Meine temporaere Regenbogenfamilie ist ein wahrer Augenschmaus, ein Haufen geballter Lebensfreude. Der blosse Anblick laesst mich schlagartig entspannen und laecheln und die Mittagssonne (ja, bei Rainbow fruehstueckt man mittags) waermt mich von innen und aussen.

Ein Teil von mir moechte sofort loslegen, moechte Yoga praktizieren, meditieren, in der Kueche helfen, Feuerholz holen, in den Fluss huepfen, Nacktbaden, Gitarre spielen, Trommeln und natuerlich sozialisieren, sozialisieren, sozialisieren. Kurz: ich fuehl mich wie am ersten Tag der Sommerferien. 

Doch zunaechst gilt es unser Lager aufzuschlagen. Waehrend wir also mit Zelt, Seilen und Plane hantieren, machen wir Bekanntschaft mit DER Plage dieses Camps: Blutegel. Bislang kannte ich diese blutsaugenden Viecher nur aus dem Fernsehen, nun zapfen sie meine Fuesse im Minutentakt an. Anfangs bin ich panisch und huepfe herum wie Rumpelstilzchen. Als das Zelt steht, die Plane haengt und die Matratze aufgeblasen ist bin ich nur noch genervt. Die schleimigen Parasiten kleben zwischen meinen Zehen und an meinen Waden. Kaum habe ich mich ueberwunden einen Egel abzurupfen, entdecke ich den naechsten und schlagartig finde ich alles anstrengend. Ich verkrieche mich im Schlafsack und verfolge die Schatten der Blutegel, welche sich an der Zeltwand entlanghangeln. Das halte ich keine zwei Wochen aus! Die Toilette ist ein Loch im Wald, Blutegel umzingeln das Zelt, Matsch und Pfuetzen machen das Gehen in Flip Flops unmoeglich und ueberhaupt: was mach ich hier eigentlich? Werd ich mich in diesen Reihen und unter diesen Umstaenden tatsaechlich wohlfuehlen? Ich war noch nie zuvor so lange Campen und schon gar nicht mit nackten Veganern, denen Blutegel offensichtlich nichts anhaben koennen. Ich meine, ich bin zwar kein Stadtkind, aber ich bin auch keine Heidi. Der erste Tag der Sommerferien fuehlt sich nun wie der erste Tag in einer neuen Schule an und in dieser Schule sind nicht nur alle Brueder und Schwestern, sondern auch Lehrer und Schueler gleichzeitig.

"FOOD CIRCLE! NOW!" Perfekt. Ausgerechnet in meiner aufkeimenden Sozialphobie rufen die Brueder und Schwestern zum veganen Abendmahl mit Haendchenhalten und Gesinge im Essenskreis. Ich bin nur bedingt hungrig, denn unser letztes Fruehstueck in Babylon (wie die Welt jenseits von Rainbow manchmal bezeichnet wird) bestand aus Wuerstchen, Bacon, Eiern, Steak, Tomaten, Champignons und Toast. Wir wollten unser Waldleben schliesslich gebuehrend einleiten.

Ich bewaffne mich also mit unserer einzigen Schuessel und marschiere Richtung Essenskreis, immer auf der Hut vor Pfuetzen, Schlamm und Blutegeln. Hier bin ich nun, auf dem Weg zu meinem ersten Rainbowritual. Doch anstatt grazioes wie eine Waldfee mit Dreads dahinzuschreiten, verfluche ich dieses Abenteuer Rainbow mit jedem unsicheren Schritt auf rutschigem Boden. Wie sich das Ganze dann doch noch zu einem Hippie End entwickelt, erfahrt ihr im naechsten Blogeintrag.
Unsere Adresse fuer zwei Wochen: das blaue Zelt im Wald.

I am romanticising about Rainbow since I’ve been at the International Rainbow Gathering in New Zealand. Back then I felt more like a tourist in Hippie World. This time though I wanted to be part of the Rainbow family. But communal life in the woods started off with loss of motivation and blood.


It’s breakfast time when we arrive in Crooked Creek. The family sits together in a huge circle and eats mushy food out of bowls, plates, frisbee discs, barks or lids. The variety of eating bowls mirrors the variety of characters and my gaze wanders over the faces of my new brothers and sisters. My temporary Rainbow family is a real eye candy, a crowd of concentrated vitality. Just watching them makes me instantly relax and smile and the midday sun (yes, at Rainbow you’re having breakfast at noon) warms me from inside and outside.

A part of me wants to kick off immediately: doing yoga and meditation, helping in the kitchen, getting fire wood, jumping in the river, doing skinny-dipping, playing the guitar and the drums and of course...socializing, socializing, socializing. To cut a long story short: I feel like on the first day of summer holidays.

But first we need to pitch our tent and by doing so, we make the acquaintance of THE plague of this camp: leeches. Up to this moment I only knew this creatures from television, now they are tapping my feet in minute intervals. At first I am panic and jump around like Rumpelstiltskin. By the time the tent is pitched, the tarp is hanged and the mattress is pumped up, I am singly annoyed. The slimy parasites stick in between my toes and on my calves. As soon as I get myself to pull one leech off, I discover a new one and suddenly everything appears to be tiring. I crawl into my sleeping bag and watch the shadows of those creeping leeches, seeking entrance to the tent. I can't survive here for two weeks! The toilet is a whole in the ground, leeches are surrounding the tent, mud puddles make it impossible to walk in your flip flops (or thongs as they are called in Australia) and above all: what the heck am I doing here? Will I enjoy the company of these people? Can I enjoy myself under these circumstances? Never ever have I been camping that long, especially not in the presence of nude vegans who obviously don't mind the leeches. I mean, I am not a city kid but I am no Heidi either. By now, first day of summer holidays feels like the first day at a new school and at this school we are not only brothers and sisters, we are teachers and pupils at the same time.

"FOOD CIRCLE! NOW!" Perfect. Just when my social anxiety arises the brothers and sisters call out for the vegan supper including holding hands and sing-a-longs in the food circle. I am not really hungry. Our last breakfast in Babylon (as the world  beyond Rainbow is sometimes referred to) contained sausages, bacon, eggs, steak, tomatos, mushrooms and toast. After all we wanted to celebrate our entrance in forest life.

However, armed with our only bowl I march towards the food circle, always watching out for mud puddles and leeches. Here I am on my way to my first Rainbow ritual. But instead of hovering like a pixie with dreads over the forests' soil, I am cursing this Rainbow adventure with every insecure step on slippery ground. How all this finally turns into a hippie end, shall be revealed in my next post.

2 comments:

  1. *kladdong* da hatte dich die realität...:-P
    habe mich beim lesen deines eintrags mal wieder gefragt, wozu gibt es eingentlich blutegel?
    und wehe der nächste eintrag lässt wieder soooo lange auf sich warten! :-P
    bussi,
    tina

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  2. Nach einer Weile findet man die Dinger wirklich unterhaltsam. Wenn sie sich aufstellen und nach einem schnueffeln, dann sieht es aus wie ein Tanz. :D
    hug

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